Fotografieren Sie ihr Motiv, so fragen Sie sich nicht, welche Einstellungen Sie an der Kamera tätigen sollen. Sondern überlegen Sie sich, was Sie mit ihrem Foto zeigen möchten, worüber Sie mit ihrem Foto informieren möchten, welches Gefühl und welche Stimmung Sie mit ihrem Foto wiedergeben möchten.
Gehen Sie auf diese Weise vor, dann gestalten Sie selbst ihr Foto und nicht ihre Kamera. Diese wird zu dem, was sie ist, zum wichtigen Werkzeug für ihre eigenen, von Ihnen selbst gestalteten Fotos.
in gezielter Schärfe fotografiertes Kletternetz auf einem Spielplatz
Motive lassen sich grundsätzlich in bewegt oder unbewegt einteilen.
Motiv eher bewegt
Bei einem bewegten, sich bewegenden oder bewegt werdenden, Motiv ist dessen Bewegung für die Fotogestaltung entscheidend. Will ich die Bewegung dokumentieren, also so zeigen, dass sie wie «eingefroren» wirkt? Oder will ich die Bewegung symbolisieren, also so zeigen, dass sie wie «bewegt» wirkt?
Bei einem bewegten, sich bewegenden oder bewegt werdenden, Motiv ist dessen Bewegung für die Fotogestaltung entscheidend. Will ich die Bewegung dokumentieren, also so zeigen, dass sie wie «eingefroren» wirkt? Oder will ich die Bewegung symbolisieren, also so zeigen, dass sie wie «bewegt» wirkt?
Motiv eher unbewegt
Bei einem unbewegten Motiv ist dessen Schärfeumfang für die Fotogestaltung entscheidend. Will ich die volle Schärfe, also von Vordergrund bis Hintergrund möglichst alles in Schärfe zeigen? Oder will ich die gezielte Schärfe, also einen Teil des Motivs betont in Schärfe zeigen?
Bei einem unbewegten Motiv ist dessen Schärfeumfang für die Fotogestaltung entscheidend. Will ich die volle Schärfe, also von Vordergrund bis Hintergrund möglichst alles in Schärfe zeigen? Oder will ich die gezielte Schärfe, also einen Teil des Motivs betont in Schärfe zeigen?
die 2+2 Fragen: Stellen Sie sich darum die fotogestalterischen 2+2 Fragen und beantworten Sie sich diese, bevor Sie an die Einstellungen ihrer Kamera denken.
bewegt oder unbewegt
1. Frage: Ist das Motiv eher bewegt?
+ 2 Fragen: Dann will ich es dokumentieren? oder symbolisieren?
+ 2 Fragen: Dann will ich es dokumentieren? oder symbolisieren?
2. Frage: Ist das Motiv eher unbewegt?
+2 Fragen: Dann will ich volle Schärfe? oder gezielte Schärfe?
+2 Fragen: Dann will ich volle Schärfe? oder gezielte Schärfe?
dokumentiert
symbolisiert
Wasserfall dokumentiert
Das Wasser fliesst sehr schnell an ihnen vorbei. Trotzdem möchten Sie es so fotografieren, dass man es deutlich erkennen kann. Fotografisch möchten Sie das Wasser «einfrieren». Ich nenne dies «dokumentieren». Sie dokumentieren ein sich bewegendes Motiv.
Diese Aufnahme des Wasserfalls erstellte ich um die Bewegung zu dokumentieren mit kürzerer Verschlusszeit von 1/1‘250”.
Wasserfall symbolisiert
Das Wasser fliesst sehr schnell und Sie möchten zeigen, dass es sehr schnell fliesst. Sie wollen die Bewegung, die Geschwindigkeit in ihrem Foto zum Ausdruck bringen. Ich nenne dies «symbolisieren». Sie symbolisieren ein sich bewegendes Motiv.
Diese Aufnahme des Wasserfalls erstellte ich um die Bewegung zu symbolisieren mit längerer Verschlusszeit von 1/25”.
Der folgende Vergleich zeigt Möglichkeiten der Bewegungsdarstellung in der Fotogestaltung mit unterschiedlicher Verschlusszeit:
dokumentierte Bewegung mit kürzerer Verschlusszeit und symbolisierte Bewegung mit längerer Verschlusszeit
Der folgende Vergleich zeigt Möglichkeiten der Bewegungsdarstellung in der Fotogestaltung mit unterschiedlicher Verschlusszeit:
dokumentierte Bewegung mit kürzerer Verschlusszeit und symbolisierte Bewegung mit längerer Verschlusszeit
Bewegung dokumentiert
Bewegung symbolisiert
volle Schärfe
gezielte Schärfe
Herbstwald in voller Schärfe
In ihrem Foto möchten Sie vom Herbstwald möglichst alles zeigen, möglichst alles auch scharf zeigen. Fotografisch soll die Schärfe von Vordergrund bis Hintergrund reichen. Ich nenne dies «volle Schärfe». Sie zeigen ihr Motiv in voller Schärfe.
Diese Aufnahme des Herbstwalds erstellte ich in voller Schärfe mit der kleineren Blende f/22.
Herbstwald in gezielter Schärfe
In ihrem Foto möchten Sie die Stimmung des Herbstwaldes zeigen, die Atmosphäre, das Herbstliche; und die Betonung auf einen für Sie besonders wichtigen Teil des Motivs legen. Ich nenne dies «gezielte Schärfe». Sie zeigen ihr Motiv in gezielter Schärfe.
Diese Aufnahme des Herbstwalds erstellte ich in gezielter Schärfe auf den Vordergrund mit der grösseren Blende f/2.8.
Der folgende Vergleich zeigt Möglichkeiten zur Darstellung des Schärfeumfangs in der Fotogestaltung mit unterschiedlicher Blendeneinstellung:
volle Schärfe mit kleinerer Blende und gezielte Schärfe mit grösserer Blende
Der folgende Vergleich zeigt Möglichkeiten zur Darstellung des Schärfeumfangs in der Fotogestaltung mit unterschiedlicher Blendeneinstellung:
volle Schärfe mit kleinerer Blende und gezielte Schärfe mit grösserer Blende
volle Schärfe
gezielte Schärfe
Erfolgt die Fotogestaltung mit gezielter Schärfe, so kann mit einer Schärfeverlagerung auf den Vordergrund oder auf den Hintergrund gearbeitet werden.
gezielt Vordergrund
gezielt Hintergrund
fast wie
automatisch
fast wie automatisch
Was haben Sie nun gemacht?
Auf die erste der 2+2 Fragen haben Sie sich die Antwort zur Bewegungsdarstellung gegeben. Auf die zweite der 2+2 Fragen haben Sie sich die Antwort zum Schärfeumfang gegeben. Das sind zwei Begriffe, die Ihnen in der Fotogestaltung immer mal wieder begegnen werden. Ich vergleiche sie in meinem Fototraining oft mit dem Autofahren. Zu Beginn hat man mit Gas geben, dem Kuppeln und Bremsen einen «Knoten» in den Füssen. Nach und nach aber geht das ganz automatisch. Genau so verhält es sich mit dem Denken und der Handhabung von der Darstellung einer Bewegung und dem Wählen von einem Schärfeumfang.
Es kann kompliziert tönen und – ja, manchmal kann es dies auch sein! Aber dann denken Sie einfach zurück, beantworten sich die 2+2 Fragen und es geht wieder.
Auf die erste der 2+2 Fragen haben Sie sich die Antwort zur Bewegungsdarstellung gegeben. Auf die zweite der 2+2 Fragen haben Sie sich die Antwort zum Schärfeumfang gegeben. Das sind zwei Begriffe, die Ihnen in der Fotogestaltung immer mal wieder begegnen werden. Ich vergleiche sie in meinem Fototraining oft mit dem Autofahren. Zu Beginn hat man mit Gas geben, dem Kuppeln und Bremsen einen «Knoten» in den Füssen. Nach und nach aber geht das ganz automatisch. Genau so verhält es sich mit dem Denken und der Handhabung von der Darstellung einer Bewegung und dem Wählen von einem Schärfeumfang.
Es kann kompliziert tönen und – ja, manchmal kann es dies auch sein! Aber dann denken Sie einfach zurück, beantworten sich die 2+2 Fragen und es geht wieder.
Before
After
Karte «die 2+2 Fragen zur Fotogestaltung»
Schaffhausen
Sport Sportliches
zu: 2+2 Fragen zur Fotogestaltung
Fototraining
Fotobeiträge
Fotobeiträge
vorgehend
nachfolgend
Verzeichnisse
Antworten zu 2+2 Fragen in der Fotogestaltung zum eigenen Foto